Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg in Kooperation mit Burgenland und Bund
Eintritt frei!
Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg in Kooperation mit Burgenland und Bund
Eintritt frei!
Energie - die globale Währung?
Eine Tagung der GBW Vorarlberg in Kooperation mit der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland, der Grünen Bildungswerkstatt und der Green European Foundation
Termin: 30 April./1. Mai 2014, Mittwoch Abend bis Donnerstag
Ort: Festspielhaus Bregenz
Wie viele Menschen können bei einer gegebenen Fläche gut versorgt werden? Mit Nahrungsmitteln und "technischer" Energie? Wie sehr ist unser Lebensstil von Importen und Auslagerungen abhängig?
Inwiefern können und sollen kleine Regionen wie Vorarlberg, die Bodenseeregion oder das Burgenland betreffend Energieversorgung und Nahrungsmittelproduktion souverän werden?
Was bedeuten Autonomie-Bestrebungen für die europäische Integration und für die Kooperation von Regionen?
Diese Fragen setzten einen Diskurs der Veränderung in Gang mit dem Ziel:
Energiewende - alle benötigte Energie wird nachhaltig in der Region produziert (Landtagsbeschluss in Vorarlberg für 2050, 50-80-90-Ziele in Baden-Württemberg).
Programm
Mittwoch, 30. April 2014
20:00 Vortrag Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg: Die Energiewende voran bringen
20:30 Podiumsdiskussion zum Thema Energiewende mit Gerald Fitz (Vorstand Haberkorn GmbH), Adi Gross (Koordinator der Energiewende des Landes Vorarlberg) und Johannes Rauch (Klubobmann der Grünen im Vorarlberger Landtag)
Moderation: Juliane Alton (Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg)
21:30 Umtrunk
Donnerstag, 1. Mai 2014
10:00 Führung durch die Ausstellung "Ideen und Praxis der Bürger/innen"
10:30 Vernetzungstreffen Fracking (nicht öffentlich!) - Gastgeber: Bernd Bösch (Energiesprecher der Grünen im Vorarlberger Landtag)
12:30 Mittagsbuffet
13:30 Uhr Vortrag Jörg Petrasch (Inhaber der von den Illwerken geförderten Stiftungsprofessur für Energieeffiezienz an der FH Vorarlberg): Wohin mit Solar- und Windstrom zur falschen Zeit? Eine Einführung in Speichertechnologien und Demand Side Management
15:00 Vortrag Hans-Peter Haslmayr (Gutachter und Mitarbeiter der AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit): Peak Soil. Über den Wert fruchtbarer Böden
16:30 Vortrag Karl Bär (Umweltinstitut München): Was Lebensmittel wirklich kosten. Energieinput und -output bei Agrarprodukten und Bezüge zu TTIP
Moderation des Nachmittags: Antje Wagner (Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg)
18:00 Abendessen
20:00 Podiumsdiskussion:
Ulrike Lunacek (MEP/Spitzenkandidatin der Österreichischen Grünen für die EP-Wahl), Johannes Rauch (Spitzenkandidat Grüne Vorarlberg für LTW, Bastien Girod (Vize-Präsident der Grünen Schweiz/Initiative für Nachhaltige Lebensmittel) (CH), Toni Hofreiter (Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen) (DE)
Moderation: Johanna Stögmüller
Bio-Schmankerl-Fest
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Schiefergas (Fracking) - eine sogenannte Übergangstechnologie zur Energie-Wende – doch was macht das mit Boden- und Wasserressourcen?
Wende in der Landwirtschaft: Keine „Energieimporte“ für die Landwirtschaft in Form von Futtermitteln, Stickstoff- und Phosphordünger - das Projekt der Vorarlberger Landesregierung „Ökoland Vorarlberg“ will immerhin die Zahl der Bio-Betriebe bis 2020 verdoppeln!
Regionales Wirtschaften und Welthandel: Geht der Zug in Richtung Europäische Integration oder „Kleinstaaterei“? Oder gibt es einen „dritten Weg“?
Kostet die Energiewende? Was kostet der Verzicht auf sie? Wer zahlt?
Verhaltensänderungen in zentralen Lebensaspekten: In der Mobilität, in der Ernährung... Die Energiewende als kultureller Wandel
Im Kleinen passiert viel: Wie Bürger/innen und die Gemeinden an Wendeprojekten arbeiten
Die Energiewende bis 2050 scheint in Vorarlberg durch einen einstimmigen Landtagsbeschluss abgesichert zu sein. In Baden-Württemberg wird sie von einem grünen Minister organisiert. Dennoch drohen die dafür notwendigen Maßnahmen immer wieder im Strudel der Ereignisse unter zu gehen. Im Alltag der Bürger/innen ist die Energiewende teilweise schon verankert: „Energiesparen“ ist nicht mehr ein Thema für Spinner sondern bringt einen spürbaren finanziellen Vorteil – für alle, die sich das Sparen leisten (also investieren) können. Wie sieht der Weg in die Energie-Autarkie aus? Wie muss sich unser Lebensstil ändern, welche Technologien benötigen wir? Und ist sie wirklich das Ziel?
Die Wende in der Landwirtschaft zielt darauf ab, in Kreisläufen zu wirtschaften ohne Importe von Biomasse (z.B. Futtermittel) und Energie (z.B. Stickstoffdünger). Das kann nur biologische Landwirtschaft auf der Basis ausgeklügelter Fruchtfolgen (Wechselwirtschaft) leisten.
Ob „Bioland“ oder „Ökoland“ in Vorarlberg oder anderswo – es geht darum, den Anteil der biologischen Landwirtschaft auszubauen und vermehrt regionale Lebensmittel zur Verfügung zu stellen – auch und vor allem in öffentlichen Einrichtungen.
Die gemeinsame Agrarpolitik der EU nach 2013 verfolgt grundsätzlich drei Ziele:
Die ursprünglichen ökologischen Ziele wurden im Beschluss allerdings abgeschwächt und vieles den Mitgliedsstaaten überlassen. Lohngefälle und unterschiedliche Standards (Umweltbereich, Steuern...) führen zu niedrigeren Preisen von industriell erzeugten Lebensmitteln. Wer kann sich die „guten“ Lebensmittel leisten? Was kann die EU regulieren, was passiert auf interkontinentaler Ebene (TTIP)?
Können und sollen Regionen energie-unabhängig und selbstversorgend in der Ernährung werden? Was bedeuteten solche Tendenzen für den Welthandel, für die Industrie, für die Mentalität der Bewohner/innen? Arbeitsteiligkeit hat sich in vielen Bereichen und über lange Zeit bewährt und zu besserer Produktivität und Qualität beigetragen. Gleichzeitig hat sie soziale Verwerfungen und Krisenanfälligkeit mit verursacht. Wie viel und welchen Austausch benötigen wir, um weltoffen und ungebunden von der heimatlichen Scholle leben zu können?